Herbstgedichte
Wind, Wind...
Draußen bläst ein starker Wind, zaust die Haare jedem Kind. Von den Bäumen fallen wieder gelb' und braune Blätter nieder. Doch der Herbst bringt gute Gaben, Äpfel, Birnen soll'n wir haben. Trauben bringt er, zuckersüße, Zwetschken auch und viele Nüsse!
Herbst (J.G.Salis-Seewis)
Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt. Rote Blätter fallen, graue Nebel wallen, kühler weht der Wind.
Hab Dank, du lieber Wind! (Heinrich H.v. Fallersleben)
Ich bin in den Garten gegangen und mag nicht wieder hinaus. Die goldigen Äpfel prangen mit ihren roten Wangen und laden ein zum Schmaus.
Wie ist es anzufangen? Sie sind mir zu hoch und fern. Ich sehe sie hangen und prangen und kann sie nicht erlangen und hätte doch einen gern!
Da kommt der Wind aus dem Westen und schüttelt den Baum geschwind und weht herab von den Ästen den allerschönsten und besten. Hab Dank, du lieber Wind!
Der Wetterhahn (Wilhelm Busch)
Wie hat sonst so schön der Hahn auf unserm Turm gedreht und damit jedem kundgetan, woher der Wind geweht.
Doch seit dem letzten Sturme hat er keinen rechten Lauf; er hängt so schief, er ist so matt, und keiner schaut mehr drauf.
Jetzt leckt man an den Fingern halt und hält ihn hoch geschwind. Die Seite , wo der Finger kalt, von daher weht der Wind.
Hört ihr den Wind?
Huh, huh, hört ihr den Wind? Huh, huh, kommt er geschwind! Reißt uns vom Baume Apfel und Pflaume, saust immerzu, zaust immerzu, gibt keine Ruh. Huh, huh, so heult der Wind.
Pflaumenregen (Friedrich Güll)
Es steht ein Baum im Garten von Pflaumen voll und schwer. Die Kinder drunten warten und lauschen ringsumher: Ob nicht der Wind ihn rüttelt und all die Pflaumen schüttelt, daß alle purzeln kreuz und quer.
Da horcht, wie's rauscht und rappelt! Im Wald wacht auf der Wind. Schon zischelt er und rappelt und trappelt her geschwind, und wiegt und biegt die Äste, dass fast in ihrem Neste die Finken nimmer sicher sind.
Nun fällt ein Pflaumenregen, der aber macht nicht nass. Im Gras herumzufegen, ist da der größte Spaß. O Wind, o Wind, o rüttle, o Wind, o Wind, o schüttle, wir krapsen ohne Unterlass.
Vom schafenden Apfel (Robert Reinick)
Im Baum, im grünen Bettchen, hoch oben sich ein Apfel wiegt, der hat so rote Bäckchen, man sieht's, dass er im Schlafe liegt.
Ein Kind steht unterm Baume, das schaut und schaut und ruft hinauf: "Ach Apfel, komm herunter! Hör endlich doch mit Schlafen auf."
Es hat ihn so gebeten. Glaubt ihr, der wäre aufgewacht? Er rührt sich nicht im Bette, sieht aus, als ob er lacht.
Da kommt die liebe Sonne am Himmel hoch daherspaziert. "Ach, Sonne, liebe Sonne! Mach du, dass der Apfel sich rührt!"
Die Sonne spricht:"Warum nicht?" und wirft ihm Strahlen ins Gesicht, küsst ihn dazu so freundlich; der Apfel aber rührt sich nicht.
Nu schau! Da kommt ein Vogel und setzt sich auf den Baum hinauf. "Ei Vogel, du musst singen, gewiss, gewiss, das weckt ihn auf!"
Der Vogel wetzt den Schnabel und singt ein Lied so wundernett, und singt aus voller Kehle; der Apfel rührt sich nicht im Bett!
Und wer kam nun gegangen? Es war der Wind, den kenn ich schon, der küsst nicht und der singt nicht, der pfeift aus einem andern Ton.
Er stemmt in beiden Seiten die Arme, bläst, und richtig, der Apfel wacht erschrocken auf
und springt vom Baum herunter grad in die Schürze von dem Kind, das hebt ihn auf und freut sich und ruft:"Ich danke schön, Herr Wind!"
Der Apfelbaum
Es war voll Äpfel ein Apfelbaum, der hatte sieben Äste, auf jedem Ast ein Männlein saß, das waren sieben Gäste. Der Montag hat den Stamm gerüttelt, der Dienstag hat die Zweige geschüttelt, der Mittwoch hebt die Äpfel auf, der Donnerstag legt sie schön zu Hauf', der Freitag hat sie geputzt und gezählt, der Samstag die schönsten sich ausgewählt; der Sonntag ruft:"So ein Glück!" und isst alle auf im Augenblick.
Der Herbst beginnt... (Maria Muschka)
Der Herbst beginnt, schon saust der Wind und treibt die Vöglein fort. Wohin, wohin? Sie alle ziehn an einen wärmern Ort.
Der Herbst beginnt, schon bläst der Wind die Blätter von dem Baum. Die Blümelein, sie schlafen ein und nicken noch im Traum.
In einem kleinen Apfel....
In einem kleinen Apfel, da sieht es niedlich aus. Es sind darin fünf Stübchen, grad wie in einem Haus.
In jedem Stübchen wohnen zwei Kerne braun und klein, sie liegen drin und träumen vom lieben Sonnenschein.
Der Wind
Hui, ich bin der Wind! Ich sause durch die Straßen, ich saus' um eure Nasen, um Ecken und um Hecken geschwind! Hui, ich bin der Wind!
Kommt der liebe Herbst ins Land...
Kommt der liebe Herbst ins Land zeigt er seine starke Hand legt sie an die Bäume an rüttelt ganz gewaltig dran. Alle Bäume schütteln sich sind darüber ärgerlich. Dann pfeift er ein Liedlein vor, alle Blättlein spitzen das Ohr, sitzen jetzt nicht länger still, weil der liebe Herbst es will. Drehen sich vom Aste fort, tanzen schnell von Ort zu Ort. Fallen dann zur Erde nieder, Herbst singt weiter seine Lieder.
Laub, Laub, Laub
Laub fällt auf den Rasen, kalte Winde blasen, wirbeln alle Blätter sich im Kreis herum. Setzt ins Laub die Füße so und so, lasst den Wind uns grüßen, heia, heia, ho.
Reife Äpfel...
Reife Äpfel, reife Äpfel liegen da im Gras. Apfelernte, Apfelernte macht uns allen Spaß. Holt die Leiter, holt die Leiter, steigt bis oben an. Pflückt die Äpfel, pflückt die Äpfel, legt sie sorgsam dann, in die Apfelkörbe. Volle Körbe, volle Körbe, tragen wir nach Haus. Bis zu Ostern, bis zu Ostern reicht die Ernte aus.
Vom Bauer... (Friedrich Güll)
Bäuerlein, Bäuerlein: Tickticktack! Hast 'nen großen Habersack, hast viel Weizen und viel' Kern', Bäuerlein, hab dich gar zu gern.
Bäuerlein, Bäuerlein: Tickticktack! Ei, wie ist denn der Geschmack von dem Korn und von dem Kern, dass ich's unterscheiden lern'?
Bäuerlein, Bäuerlein: Tickticktack! Komm' zu dir mit Sack und Pack, komm' zu dir, nur dass im lern', wie man ausdrischt Korn und Kern.
Bäuerlein, Bäuerlein spricht und lacht: Finklein, nimm dich nur in acht, dass ich, wenn im dresch' und klopf' dich nicht treff' auf deinen Kopf!
Komm herein und such und lug, bis du satt hast und genug, dass du nicht mehr hungrig bist, wenn das Korn gedroschen ist!"
Zwei Fingerspiele
Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hebt sie auf, der trägt sie nach Haus, und der Kleine isst sie alle, alle auf!!!
Alle meine Fingerlein
Alle meine Fingerlein sollen heute Tierlein sein : Dieser Daumen ist das Schwein, dick und fett und ganz allein. Zeigefinger ist das stolze Pferd, von dem Reitersmann geehrt. Mittelfinger ist die braune Kuh, die ruft immer "Muh, muh, muh". Ringfinger ist der Ziegenbock mit dem langen Zottelrock. Und das kleine Fingerlein soll einmal mein Schäfchen sein.
Das Korn
Der Bauer baut mit Müh' und Not das Korn für unser täglich Brot. Zum Müller wird das Korn gebracht und feines Mehl daraus gemacht. Der Bäcker nimmt das Mehl ins Haus und bäckt im Ofen Brot daraus. Die Mutter streicht noch Butter drauf und wir, wir essen alles auf.
Das Häslein Friedrich Güll
Unterm Tannenbaum im Gras gravitätisch sitzt der Has', wichst den Bart und spitzt das Ohr, duckt sich nieder, guckt hervor, zupft und leckt sich, rupft und reckt sich; endlich macht er einen Sprung: "Hei, was bin ich für ein Jung'! Schneller noch als Hirsch und Reh spring' ich auf und ab die Höh'. Wer ist's, der mich fangen kann? Tausend Hund' und hundert Mann, gleich will ich's mit ihnen wagen, soll mich keiner doch erjagen. Und der Graf auf seinem Schloss hat im ganzen Stall kein Ross und auch keinen Reiterknecht, der mir nachgaloppen möcht'." "Häslein, nimm dich doch in acht, Hund und Jäger schleichen sacht! Eh' du's denkst, da zuckt es rot, und die Kugel schießt dich tot Aber's Häslein hat sich jetzt wie ein Männlein hingesetzt, schaut nicht auf und schaut nicht um - "Bst, wer kommt so still und stumm dort durch Busch und Dorn und Korn mit dem Stutz und Pulverhorn? Hu! Der Jäger ist es schon! Häslein, Häslein, spring davon!" 's ist zu spät; es blitzt und pufft, und der Rauch steigt in die Luft, und das Häslein liegt, o weh! totgeschossen in dem Klee.
Die Sonne ist schon müd'... (Robert Reinick)
Sonne hat sich müd' gelaufen, spricht: "Nun lass ich's sein!" Geht zu Bett und schließt die Augen und schläft ruhig ein! Sum, sum, sum, mein Kindchen macht es ebenso, mein Kindchen ist nicht dumm!
Bäumchen, das noch eben rauschte, spricht: " Was soll das sein? Will die Sonne nicht mehr scheinen, schlaf ich ruhig ein!" Sum, sum, sum, mein Kindchen macht es ebenso, mein Kindchen ist nicht dumm!
Vogel, der im Baum gesungen, spricht: " Was soll das sein? Will das Bäumchen nicht mehr rauschen, schlaf ich ruhig ein!" Sum, sum, sum, mein Kindchen macht es ebenso, mein Kindchen ist nicht dumm!
Häschen spitzt die langen Ohren, spricht: " Was soll das sein? Hör ich keinen Vogel singen, schlaf ich ruhig ein!" Sum, sum, sum, mein Kindchen macht es ebenso, mein Kindchen ist nicht dumm!
Jäger höret auf zu blasen, spricht: " Was soll das sein? Seh ich keinen Hasen laufen, schlaf ich ruhig ein!" Sum, sum, sum, mein Kindchen macht es ebenso, mein Kindchen ist nicht dumm!
Kommt der Mond und guckt herunter, spricht: " Was soll das sein? Kein Jäger lauscht? Kein Häschen springt? Kein Vogel singt?
Kein Bäumchen rauscht? Kein Sonnenschein? Und's Kind allein sollt wach noch sein?" Nein, nein, nein! Lieb Kindchen macht die Augen zu, lieb Kindchen schläft schon ein.
Was ist das? (Gustav Falke)
Ich sah ein Büblein kerngesund mit frischen, roten Wangen, mit einem Köpflein kugelrund, hoch, hoch im Baume hangen.
Kopfunter denk dir, hing es da so recht vergnügt und munter, und als ich es so baumeln sah, da fiel es, patsch herunter.
Es fiel mir auf die Nase gar, das schien mit sehr vermessen. Drum habe ich mit Haut und Haar das Bürschlein aufgefressen. (Apfel)
Lied vom Winde (Eduard Mörike)
"Sausewind, Brausewind, dort und hier! Deine Heimat sage mir!
"Kindlein, wir fahren seit viel vielen Jahren durch die weit weite Welt und möchten's erfragen, die Antwort erjagen bei den Bergen, den Meeren, bei des Himmels klingenden Heeren: die wissen es nie. Bist klüger als sie, magst du es sagen. Fort, wohlauf! Halt uns nicht auf! Kommen andre nach, unsre Brüder, da frag wieder!"
Das Weiblein
Ging ein Weiblein Nüsse schütteln alle Kinder halfen rütteln. Ging ein Weiblein Nüsse schütteln alle Kinder halfen rütteln! Rums und bums!
Gedichte zu Halloween
Morgens früh um sechs...
Morgens früh um sechs kommt die kleine Hex`. Morgens früh um sieben schabt sie gelbe Rüben. Morgens früh um acht wird Kaffee gemacht. Morgens früh um neun putzt sie`s Kämmerlein. Morgens früh um zehn holt sie Holz und Spän. Morgens früh um elf kocht sie bis um zwölf. Fröschebein und Krebs und Fisch hurtig Kinder kommt zu Tisch.
Hexerei... (Johann Wolfgang von Goethe)
Aus ein mach zehn, und zwei lass gehen, und drei mach gleich, so wirst du reich. Verlier die Vier! Aus fünf und sechs, so sagt die Hex, mach sieben und acht, so ist`s vollbracht: und neun ist eins, und zehn ist keins. Das ist das Hexeneinmaleins
|